Wie wäre es, an Weihnachten mal eine ganz andere Reise zu unternehmen? Die Rede ist nicht von innerer Einkehr, obwohl, die gehört schon auch dazu. Tatsächlich gibt es Wege, die besonders gläubigen Christen zu Weihnachten ein besonderes Anliegen sind – und damit meine ich nicht den obligatorischen Gang in die Christmette.
Eine Wanderung von Jerusalem nach Betlehem: Das ist nun wirklich eine besondere Art der Reise. Zehn Kilometer über die Jerusalemer Berge, so beschreibt es dieser Artikel sind zu überwinden. In der Begleitung von Benedektinerbrüdern von der Abtei auf dem Zionsberg folgt man dem Weg, den vielleicht einmal Maria und Josef gingen und wo man heute die Grenze zum Westjordanland passieren muss.
Es gibt einen ganzen Markt für christliche Reisen, wobei Israel sicher der Höhepunkt solcher (meist geführten) Veranstaltungen ist. Wer nicht ganz so gläubig oder fromm, aber trotzdem an uralten Zeugnissen der Geschichte interessiert ist, kann sich natürlich auch alleine auf den Weg machen. Es muss nicht gleich der Tempelberg sein: Eine besondere Atmosphäre bietet beispielsweise auch der Petersdom in Rom. Und wem auch das zu weit ist: In der Lutherstadt Wittenberg begegnet man dem Reformator auf Schritt und Tritt.
Auch beliebt, längst nicht nur bei strenggläubigen Kirchengehern, sind Wallfahrtsorte wie beispielsweise Assisi. Überhaupt wimmelt es in Italien nur so vor Heiligen und damit gibt es auch reichlich Orte, die besucht werden können – Städte und Stätten, an denen eben jene wirkten. Viele davon, etwa die Basilika des heiligen Antonius von Padua, sind auch architektonische Augenweiden. Eben jene Basilika beispielsweise ist ein spannender Mix verschiedener Baustile, offensichtlich beeinflusst vom Markusdom.
Überhaupt sind Kirchen ja Orte, die viele Menschen gerade zur Weihnachtszeit gerne aufsuchen. Oder im Urlaub, wenn es darum geht, möglichst viele Sehenswürdigkeiten mitzunehmen. Dabei lohnt es sich oft, den heiligen Stätten mehr Zeit zu widmen. Die Sagrada Familia in Barcelona oder die eher kleine, aber sehr schöne Kirche „Santa Maria del Soccorso“ (siehe Foto) auf Ischia sind jedenfalls zu schön, als dass sie einfach nur ein abgehakter Punkt auf der Liste dessen sein sollten, was man mal in den Ferien gemacht hat.
Wer also weder Zeit noch Interesse hat, sich vor Weihnachten noch schnell in den Flieger zu schwingen, kann ja einfach mal in der näheren Umgebung schauen und dabei besinnliche Stimmung tanken. Die ruhige Weihnachtszeit eignet sich bestimmt, um das ein oder andere Bauwerk mal mit ganz anderen Augen zu betrachten.
Bildquelle: Santa Maria del Soccorso © Gerd Reiber – Fotolia.de.