Die Cilentoküste und Paestum
Paestum – UNSCO Weltkulturerbe
Die antike Stadt Paestum liegt in der Nähe von Capaccio in Kampanien, im Nationalpark des Cilento. Sie wurde 2 km entfernt von der Mittelmeerküste angelegt. Im Osten und Süden ragt das Gebirge des Cilento empor und im Norden wird die Stadt durch den Fluss Sele begrenzt. 1998 wurde die Ausgrabungsstätte von der UNESCO zum Weltkulturerbe ernannt.
Paestum – Stadtgeschichte
Die Geschichte der Stadt beginnt um 600 v.Chr., als griechische Siedler aus Sybaris, an der Ostküste Kalabriens, sich in der fruchtbaren Ebene niederlassen. Sie gründen die Kolonie Poseidonia auf einer Travertinbank, die die Form der Stadt weitgehend vorgibt und auch das Material für zahlreiche Bauten liefert.
In der Nähe der Flüsse Sele und Salso, gewinnt die Stadt durch ihre günstige geografische Lage schnell an Reichtum und Bedeutung.
Eine erste Blütezeit erlebt sie um 500 v. Chr. Um 400 v.Chr. besetzen Lukaner, ein italischer Volksstamm, die Stadt und benennen sie um in Paistom.
273 v. Chr. wird sie von Römern erobert, durch die sie den Namen Paestum erhält. Unter ihnen erlebt die Stadt im 1. Jh. n. Chr. eine weitere Blütezeit, in der zahlreiche römische Bauten entstehen, und sie um 300 n. Chr. ihre größte Ausdehnung erfährt.
In den Jahren danach verliert die Ortschaft an Bedeutung. Es entstehen neue Handelswege, die Paestum ins Abseits bringen. Durch die Entwaldung der Gegend kommt es immer häufiger zu Übertritten der angrenzenden Flüsse. Das Stadtgebiet wird verkleinert und die zunehmende Versumpfung, durch die Malaria ausbricht, sowie zahlreiche Übergriffe angrenzender Stämme zwingen die Bewohner im 9. Jh. zur Aufgabe der Stadt. Sie gründen in der höher gelegenen Region die Ortschaft Capaccio. Paestum gerät in Vergessenheit und wird erst im Jahre 1748 durch den Bau einer Straße wieder entdeckt. Die ersten systematischen Ausgrabungen beginnen.
Die Stadt Paestum
Die 4750 m lange Stadtmauer, die fast vollständig erhalten ist, umschließt ein Gebiet von etwa 25 ha. Ihre Höhe beträgt 7 m, die Breite 5 m. Ein umlaufender Wassergraben und ihre 28 Türme dienen zusätzlich der Sicherung. Vier Tore führen in die Stadt. Die via Sacra, die das Süd- mit dem Nordtor verbindet und im ca. 12 km entfernten Heraheiligtum an der Selemündung endet, ist einer der Hauptstraßen von Paestum. Folgt man ihr von Süden nach Norden, passiert man die beiden monumentalen Heratempel aus dem 5. und 6. Jh. v. Chr.. Von dort gelangt man zum Marktplatz mit seinen öffentlichen Gebäuden und erreicht schließlich den Athenatempel aus dem Ende des 6. Jh. v. Chr.. Die Wohnviertel der Stadt mit ihren zahlreichen Geschäftszeilen befinden sich im Westen und sind erst zu einem geringen Teil freigelegt.
Paestum – Sehenswürdigkeiten
Paestum bietet viele Sehenswürdigkeiten, die eine Reise wert sind. In den umliegenden Hotels kann man Quartier beziehen, um der Ausgrabungsstätte einen Besuch abzustatten. Die lange Existenz der Stadt begründet einen Reichtum an unterschiedlichen Baustilen, der die antike Stadt zu einer archäologischen Besonderheit macht. Der sogenannte Poseidontempel ist zudem einer der am besten erhaltendsten dorischen Tempel. Auch die bemalten Grabstätten aus griechischer und lukanischer Zeit aus der näheren Umgebung stellen eine Attraktion dar, da bemalte Gräber aus griechischer Zeit bislang völlig unbekannt waren. Im Museum von Paestum sind viele der Exponate ausgestellt und bieten Einblicke in das griechische und römische Leben der Antike.
Das Cilento ist sowohl für Einzelreisende, Paare als auch für Familien ein wunderschönes Feriengebiet. Verteilt in dieser reizvollen Landschaft finden Sie Städte mit Hotels und Bed&Breakfast aller Kategorien. In den kleineren Orten sind es eher kleinere, familiengeführte Hotels, die mit regionaler Küche und herzlicher Gastfreunschaft Urlauber aufnehmen. Außerhalb der Ortschaften gibt es kleine, einfache Agriturismusbetriebe und Ferienhäuser, die vor allem von Familien mit Kindern bevorzugt werden.